Familientherapie

Jede Störung, jedes Symptom innerhalb einer Familie oder eines Familienmitgliedes kann so gesehen werden, dass es einen bestimmten Zweck im System erfüllt oder erfüllt hat.

Systemische Familientherapie ist dann hilfreich, wenn die Kommunikation miteinander schwierig geworden ist, wenn es zu Eskalationen zwischen einzelnen Familienmitgliedern kommt, oder wenn ein Kind oder ein bzw. mehrere Familienmitglieder ein besonders problematisches Verhalten zeigen. Das Wohlergehen jedes Familienmitglieds soll wiederhergestellt und eine positive Kommunikation und Interaktion zwischen den einzelnen Familienmitgliedern erreicht werden.

Das Setting in der Familientherapie kann wechseln zwischen:

  • Arbeit mit dem Kind/dem bzw. der Jugendlichen
  • Arbeit mit den Eltern
  • Arbeit mit den Eltern und den Kindern/Jugendlichen gemeinsam

Alle Familienmitglieder oder Komponenten innerhalb des Systems Familie hängen unmittelbar miteinander zusammen und wirken aufeinander. Jedes einzelne Familienmitglied hat eine bestimmte Funktion und leistet einerseits seinen ganz speziellen eigenen Beitrag zur Erhaltung der Familie und hat andererseits ganz individuelle Bedürfnisse und Ansprüche an die Familie.

In diesem Sinne ist es in der Familientherapie zunächst wichtig, die Strukturen, so wie Kommunikations- und Verhaltensmuster innerhalb der Familie auszuarbeiten und zu verstehen. Jedes Familienmitglied soll in seinen Sorgen, Ängsten, Gedanken, Gefühlen, Bedürfnissen, Wünschen und Forderungen gehört und wahrgenommen werden. Welche Positionen werden eingenommen? Welche Verpflichtungen und Aufgaben beinhalten diese Positionen? Wie werden die einzelnen Anforderungen gelebt?  U.v.a.

Ziel der Therapie ist es, die Stärken und Möglichkeiten der Familie auszuarbeiten, sowie mögliche Schwächen zu lokalisieren und Ressourcen zu aktivieren. Die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis innerhalb der Familie sollen verbessert werden. Die Familie erarbeitet für sich Lösungen und neue Handlungsmöglichkeiten, um diese für das gemeinsam formulierte Therapieziel zu nutzen. Autonomie und Selbstwert eines jeden Familienmitglieds sollen gestärkt werden.

Eine Familie ist nicht isoliert, sondern angebunden an eine Vielzahl anderer Systeme wie z.B. Kindergarten, Schule, Freizeiteinrichtungen, befreundete Familien, Arbeitsstätten, u.v.a. und ist laufenden Veränderungs- und Anpassungsprozessen unterzogen.

Diese können sein:

  • zeitliche Veränderungen (Heranwachsen/Erwachsen werden der Kinder, persönliche Entwicklung der Eltern, u.a.)
  • Veränderungen der externen Anforderungen an die Familie (Kindergarten, Schule, Beruf, Freizeit, Freunde, erweiterte Familie, Umzug, u.a.)
  • Veränderungen von Personen innerhalb der Familie (Erkrankung, Berufswechsel, Auszug und Autonomie eines Kindes, Überforderung, u.a.)
  • mögliche Veränderung der Familie selbst durch z.B. Trennung der Eltern, neue Partnerschaft der Eltern (Patchworkfamilie), Tod

So ist es natürlich, dass es innerhalb der Familie immer wieder zu Anpassungsprozessen und auch Konflikten kommt.

Themen einer Familientherapie können sein:

  • Streit oder Konflikte innerhalb der Familie
  • Unterstützung bei bzw. nach großen Veränderungen und Krisen, z.B. Trennung, Scheidung, Todesfall oder anderen schwer belastenden Lebensereignissen
  • Unstimmigkeiten in Erziehungsfragen und Erziehungsproblemen
  • Schwierigkeiten eines Kindes oder Jugendlichen in der Schule oder im privaten Umfeld, pubertäre Krisen, Verhaltensauffälligkeiten, Mobbing, etc.
  • Begleitung bei körperlicher oder psychischer Erkrankung in der Familie
  • Probleme mit der Herkunftsfamilie des Partners/der Partnerin und dadurch entstehende Loyalitätskonflikte
  • Trennung/Scheidung der Eltern oder Konflikte im neuen Patchwork-System
  • Überforderung

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